Sommer, Sonne und viel Freude am Laufen? Nach dem Urlaub in Spanien und im Baskenland war alles vorhanden. Anfangs lief es noch etwas holprig, aber spätestens nach dem schönen Lauf in Emmendingen war ich back on track.
Der Juni ging zu Ende und der Juli ist traditionell Denzer Cup Zeit. An meinem Geburtstag stand der anspruchsvolle, aber von mir sehr geschätzte Stadtfestlauf von Sankt Georgen im Schwarzwald auf dem Programm. Frei nach dem Motto erst die Arbeit und dann das Vergnügen war die Entscheidung dort teilzunehmen schnell getroffen. Da es sich beim Lauf in Sankt Georgen um eine recht bergige Angelegenheit handelt, musste vorher freilich noch zweimal am Berg trainiert werden.
Für diese Art Training ist mein neuer Wohnort St Peter bestens geeignet: hier gibt es Steigungen aller Art in jeden Himmelsrichtungen. Im Endeffekt wurden es zwei Achtkilometer-Einheiten mit jeweils knapp über 200 Höhenmetern. Sankt Georgen liegt bei knapp 200 Höhenmetern auf einer Zehnkilometerstrecke.
Für mich stellte die Teilnahme am Stadtfestlauf nicht nur wegen dem Geburtstag eine besondere Veranstaltung dar. Der Lauf war auch mein 25. Rennen! Wer hätte das damals im September 2015 beim Titiseelauf gedacht? Weder ich noch irgendjemand der mich näher kennt. Ich möchte hier keine Sonntagsreden schwingen, aber auch ihr könnt es schaffen, es ist viel Kopfsache und wenn der Bock mal umgestoßen ist läufts.
Am Samstagmittag ging es also gut gelaunt von St Peter durch die Schwarzwaldtäler Richtung Norden. Zum dritten Mal also Sankt Georgen – einer der ganz wenigen Läufe an denen ich bisher immer am Start war. Die Teilnahmeserie an anderen Läufen riss in der Regel aufgrund von Verletzungen oder Abwesenheiten.
Parken und Startnummerabholung waren aufgrund der Vorjahreserfahrung schnell erledigt, so dass ich noch ein bisschen Zeit hatte im Startbereich zu flanieren. Warmlaufen gibt es bei mir ja aufgrund schlechter Erfahrungen generell nicht. Plötzlich wurde ich von einem Fremden mit „bist du der Panda?“ angesprochen. Ich war natürlich im ersten Moment etwas überrascht und bekam nur ein „ja?“ heraus.
Es stellte sich heraus, dass es sich um einen Strava-Kontakt ohne Profilbild handelte, der auch meinen Blog kannte. So eine Begegnung freut einem natürlich doppelt, da es auch zeigt, dass der Blog nicht für die Katz ist und durchaus seine Berechtigung hat. Über den Strava-Kontakt lernte ich übrigens bei anderen Läufen des Sommers noch viele weitere Läufer kennen. Social Media mal im positivsten Sinn des Wortes.
Kurz vor Drei machten sich dann wie üblich Guggenmusik und Bürgermeister bereit, um uns auf die Strecke zu schicken. In den vergangenen Jahren absolvierte ich die Strecke in 59 bzw. 60 Minuten – 2018 ging ich bewusst ohne Ziel ins Rennen. Die schweren Trainingskilometer vom Juni hatte ich noch im Hinterkopf.
Der erste Kilometer in Sankt Georgen ist ideal zum Einlaufen. Es geht insgesamt 12 Höhenmeter sanft bergauf und man kommt in der Regel gut in den Laufrhythmus. Das gemütliche Eintraben (Pace 5:52) nimmt mit einer S-Kurve am Ortsausgang bei Kilometer 1,1 ein jähes Ende. Mit Einbiegen in den Wald steht eine erste knackige Rampe (10 bis 13 % Steigung) vor einem. Hier heißt es einfach im Rhythmus bleiben und sich nicht durch abrupt abstoppende Läufer aus dem Gleichgewicht bringen lassen. Wie ich finde ein schöner Abschnitt.
Bei Kilometer 1,5 wird die Strecke dann wieder flach und man kann sich gut von der ersten Steigung erholen. Diese Erholungsphase dauert genau einen Kilometer bis es dann in den zweiten Berg des Rennens geht. Am zweiten Berg zeigt sich dann ob das Bergtraining fruchtete oder nicht. In meinem Fall kann ich das durchaus bejahen. Die Pace bliebt auch in diesem Abschnitt stabil bei 6:28/6:26.
Der höchste Punkt war dann bei Kilometer 3,6 geschafft und in diesem Bereich gab es auch eine Verpflegungsstelle. Die nächsten zwei Kilometer waren abfallend, aber ich musste hier einige Läufer ziehen lassen, da ich noch im Regenerationsmodus vom Anstieg war. Generell überhole ich am Berg andere Läufer, werde aber auf flachen und abfallenden Abschnitten von Anderen überholt.
Zwischen Kilometer 6 und 7 wurde die Strecke nochmals ein bisschen herausfordernd: hier waren drei kleine, aber giftige Anstiege zu bewältigen. Aber spätestens ab Kilometer 7,4 konnte man es dann „laufen lassen“. Das Ziel lag 85 Meter tiefer und es gab keine einzige Steigung mehr. Aber auch hier lief ich nicht so schnell als andere Läufer meiner Kragenweite.
Deshalb war auch klar, dass ich nicht an die 59 Minuten Bestzeit vom Vorjahr rankommen würde. Eine Zeit von unter 60 Minuten war aber auf jeden Fall drin. Diese vor Augen nahm ich auf der Zielgeraden ein bisschen das Gas weg und kam mit 1:00:01 (offiziell 1:00:14) ins Ziel. Der Ärger über die Sekunde zuviel dauerte auch nur ein paar Sekunden, denn nun stand ja das grandiose Hefezopfbuffet der Landfrauen im Zielbereich auf dem Programm. Hier hieß es all you can eat und noch ein bisschen mehr.
Nach dem Rennen lernte ich dann noch zwei weitere Stravanisti kennen und konnten den zweiten Teil – ein Abendessen mit der Familie – eines sehr gelungenen Geburtstags in Angriff nehmen.
(leider habe ich im Übermut des Geburtstags den Großteil meiner Fotos verbaselt weshalb dieser Beitrag etwas dürftig bebildert ist)
Fazit:
Mit Sankt Georgen stand der erste bergige Lauf seit April auf dem Programm und ich hab mich den Umständen entsprechend ganz wacker geschlagen. Organisatorisch ist die Veranstaltung im Rahmen der Stadtfesteröffnung sowieso top. Ich persönlich finde auch die Strecke sehr schön, auch wenn sie zum großen Teil im Wald verläuft (im Hochsommer oft ein Vorteil). Das Stadtfest und der grandiose Hefezopf der Landfrauen laden freilich auch zu längerem Verweilen ein – auch wenn dies 2018 für mich nicht möglich war. Wenn es irgendwie geht versuche ich meine Sankt Georgen Serie auch 2019 am Leben zu erhalten, um dann dort zum vierten Mal an den Start zu gehen.
Fakten:
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- 10,5 Kilometer Rundkurs (Asphalt im Stadtgebiet, sonst überwiegend Waldwege
- 197 Meter Höhendifferenz
- Höchster Punkt: 981 m
- Tiefster Punkt: 853 m
- Automatische Zeitmessung
- Verpflegung unterwegs und bei Start/Ziel
- Ausreichend Parkplätze im Stadtgebiet. Weiter zu Fuß zu Start/Ziel
- Startgebühr € 10 (+ Nachmeldegebühr € 2)
- Ausrichter: Förderverein TV St. Georgen e. V. und Stadt St. Georgen
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Ergebnis Frauen:
1. Sandra SCHMID (44:15)
2. Stefanie Reichle (46:02)
3. Hanna Bächle (47:09)
Ergebnis Männer:
1. Felix DAVIDSEN (36:50)
2. Martin Walther (37:20)
3. Marc-Pascal Kirchner (38:11)
Mein Ergebnis:
– 1:00:01 (brutto, manuell) / 1:00:14 (netto, offiziell)
– Pace 5:47
– Altersklasse 13. von 17. Teilnehmern
– Insgesamt 134. von 190 TeilnehmerInnen
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