Auch wenn der B2 Run nicht das ganz große Lauferlebnis war – die Freude am Laufen war nach einem durchwachsenen Frühjahr zurück und nach der schnellen Eingewöhnung am neuen Wohnort, konnte die Planung neuer Läufe für den Sommer beginnen.
Zwei Tage nach dem B2 Run sollte in Freiburg die Brooks Run Happy Tour Station machen und Twitterkontakt Laufkater überredete mich spontan zum Kommen. Am Anfang war ich etwas skeptisch, aber ich sollte meine Teilnahme nicht bereuen. Brooks verfügt über ein eingespieltes Team und die Organisation im Stadtteil Vauban war perfekt.
Hier hatte man Gelegenheit Schuhe zu testen und sich mit Fachleuten auszutauschen. Meine Skepsis des Laufes gegenüber war unbegründet. Ich hatte einfach ein bisschen bedenken beim Laufen zu reden, da ich sonst ja quasi immer alleine laufe und das „Schwätzen“ überhaupt nicht gewohnt bin. Zu Laufkater gesellte sich noch mein alter Kumpel Oli vom Lauf in Emmendingen und wir drehten ganz entspannt unsere Siebenkilometer-Runde.
Die Pace ist wirklich so, dass jeder mithalten kann. Obwohl ich lange in Freiburg lebte, entdeckte ich beim Lauf auch noch einige neue Ecken – das Vauban hat sich seit meinem Abgang freilich auch stark verändert. Im Ziel warteten dann schon Getränke und Grillgut auf uns – alles gratis. Nach ein bisschen Small Talk und noch mehr Würstchen ging es dann wieder in den Schwarzwald.
Kurz nach dem Brooks Event ging es dann Richtung Südwesten zum Wander- und Erlebnisurlaub nach Spanien. Neben einer Woche Wandern pur, gab es aber auch dort die ein oder andere (eher zähe) Laufeinheit in schöner Umgebung.
Noch war kein weiteres Rennen geplant, aber nach dem Studium des Laufkalenders fiel meine Wahl auf Emmendingen. Dieser Lauf hat viele Vorteile (Austragung am Freitagabend, gute Erreichbarkeit direkt nach der Arbeit, tolle Stimmung) und ich hatte nach meinem Einbruch dort im Jahr 2016 noch eine „Rechnung offen“. Die Anmeldung erfolgte noch aus dem Urlaub online und direkt nach der Rückkehr begann die Vorbereitung.
Die Trainingsläufe für Emmendingen waren dann allerdings ziemlich gruselig. Waren die Beine noch im Bergwandermodus oder warum schaffte ich kaum zehn Kilometer und wenn dann mit einer Pace von 7:15? Am Tag vor dem Lauf gab es dann über fünf Kilometer einen kleinen Hoffnungsschimmer, aber so ganz traute ich dem Braten noch nicht.
Trotzdem war ich den ganzen Freitag schon im Vorfreudemodus auf den Lauf im nördlichen Breisgau. Das Wetter war sommerlich, aber es drohte keine Hitzeschlacht wie vor zwei Jahren. Kumpel Oli war diesmal leider nicht am Start, aber aufgrund der Vorerfahrungen waren Parkplatzsuche, allgemeine Orientierung und Startnummerabholung problemlos. Aufgrund der guten Organisation ohne Wartezeiten hatte ich noch viel Puffer bis zum Start um Acht und konnte mich ein bisschen im Startbereich umsehen.
Für den Lauf hatte ich nur ein Ziel: ein Waterloo wie für zwei Jahren als ich am Ende total einbrach und im Ziel für eine Viertelstunde „weg vom Fenster“ war zu vermeiden und dementsprechend auch deutlich verhaltener anzugehen. Aufgrund der Schülerläufe verzögerte sich der Start ein bisschen, aber Zehn nach Acht ging es los. Das mit dem verhalten Angehen klappte ganz gut und meine Pace lag auf den ersten beiden Kilometern bei knapp über sechs Minuten.
Wie schon erwähnt war das Wetter nicht ganz so fordernd wie vor zwei Jahren, aber trotzdem wurden die „Duschmöglichkeiten“ unterwegs von einigen LäuferInnen auf jeder Runde benutzt. Für mich entwickelte sich ein sehr konstantes Rennen mit angezogener Handbremse. 2016 schlug der Mann mit dem Hammer auf der letzten der vier Runden zu.
Diesmal war ich zwar unterm Strich langsamer, aber lief deutlich runder und gesünder. Die Pace wurde gegen Ende nur unwesentlich langsamer (6:13, 5:59, 6:17, 6:02, 6:10, 6:13, 6:18, 6:21, 6:19, 6:14) und ich entschied frühzeitig nicht ans Limit zu gehen, um die 60 Minuten Marke auf Biegen und Brechen zu unterbieten. Wie vor zwei Jahren waren erneut Onkel und Tante an der Strecke und sorgten für moralische Unterstützung am Ende jeder Runde.
Am Ende landete ich bei einer Endzeit von knapp über 60 Minuten und war mit dem Geleisteten sehr zufrieden. Meine Form war noch nicht sonderlich gut, aber ich erreichte ein passables Ergebnis ohne im Ziel zusammenzubrechen. Im Ziel gab es dann noch ein kurzes Schwätzchen mit dem Laufonkel und ich genoss ein bisschen die üppige Verpflegung auf dem Marktplatz in Emmendingen am Rande des Laufs. Nach Einbruch der Dunkelheit ging es später wieder zurück in den Schwarzwald.
Fazit:
Nach mittlerweile (zum Zeitpunkt des Schreibens) 40 Rennen kristallisieren sich verschiedene Rennkategorien raus: Rennen, die ganz ok sind; Rennen, die gut sind und Rennen, die richtig Laune machen, weil alles passt. Rennen der letzten Kategorie besucht man immer wieder gern, wenn es Gesundheit und Terminplan irgendwie erlauben. Abgesehen vom Denzer Cup gehören für mich der Wehratallauf, der Silvesterlauf Tuttlingen und eben auch der Zehner in Emmendingen zu dieser Topkategorie. Es passt einfach alles: Die Läufe sind sehr gut organisiert, die Strecke macht Spaß, Zuschauer und Rundherum sorgen für zusätzliche Motivation und positive Emotionen.
Fakten:
- 10 Kilometer – vier Runden durch Emmendingen (Asphalt und kleine Anteile mit sandiger, fester Oberfläche)
- 58 Meter Höhendifferenz (keine nennenswerte Steigungen)
- Höchster Punkt: 204 Meter
- Tiefster Punkt: 197 Meter
- Automatische Zeitmessung
- Verpflegung auf jeder Runde im Start-/Zielbereich. Eine Dusche und ein Wasserschlauch je nach Bedarf unterwegs
- Ausreichend kostenlose Parkplätze etwa zehn Minuten vom Start-/Zielbereich
- Startgebühr € 10
Ausrichter: Stadt Emmendingen
Ergebnis Frauen:
1. Stephanie DOLL (35:22)
2. Jil Schäfer (43:52)
3. Corina Wernet (44:22)
Ergebnis Männer:
1. Fritz KOCH (32:38)
2. Florian Adami (32:56)
3. Sven Bockstatt (34:48)
Mein Ergebnis:
– 1:00:36 (brutto, manuell) / 1:00:41 (netto, offiziell)
– Pace 6:12
– Altersklasse 14. von 16 Teilnehmern
– Insgesamt 275. von 322 TeilnehmerInnen
01/03/2019 at 12:55
Hej, hab Dich und “Laukater” gesehen! Sportlich natürlich überhaupt keine Herausforderung, aber eine total witzige Sache; mal zum gute Laune haben. Das Event war quasi vor meiner Haustür.
Gewöhnungsbedürftig nur die Art, die Würstchen zu essen (wenn Du Dich erinnerst);-)
Grüße in den Schwarzwald und weiter viel Erfolg!
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01/03/2019 at 17:06
Ahhhh? Ich erinnere mich nicht mehr an viele Leute von damals. War aber seither auch viel los. Die Würstle waren zahlreich und dick.
Diesen Sommer wieder?
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